Schnellboot S-57

 

Das Wrack des deutschen Torpedoschnellbootes S57 ist eines der schönsten und interessantesten Kriegsschiffswrack in der Adria. Besonders faszinierend ist die Tatsache, dass durch das Fehlen der Außenhaut ein ungestörter Einblick in das Innere des Bootes gegeben ist. Auch das noch immer bewegliche Flak-Geschütz und die in den Rohren liegenden Torpedos begeistern jeden Besucher.  

Das Wrack der S57 ist am Einfachsten von der kleinen Ortschaft Zuljana aus erreichbar. Nach einer ca. 40 minütigen Fahrt mit dem Tauchboot der ortsansässigen Tauchbasis erreicht man die Untergangsstelle. Das Schnellboot liegt aufrecht, mit dem Bug auf ca. 25 m, mit dem Heck auf ca. 38 m Tiefe im glasklaren Wasser. Die Sichtweiten sind zumeist so gut, dass das ganze Wrack überblickt werden kann. 

Die S57 ist eines der deutschen Torpedoschnellboote vom Typ 39 und wurde 1940 bei Lürssen in Bremen gefertigt. Die Boote dieses Typs sind 32,76 Meter lang, 5,06 breit und haben eine Typverdrängung von 102 Tonnen. Bewaffnet waren diese 36 Knoten schnellen Boote mit zwei 53 cm. Torpedorohren, die in den Schiffsrumpf integriert waren. Zusätzlich war das Boot noch mit einer 2cm Flak am Bug und einem 2cm. Flak Zwilling am Heck bewaffnet. Die extrem hohe Geschwindigkeit wurde mit 3, jeweils 1320 PS starken Daimler Benz Viertaktdiesel, die jeweils auf eine 1,23 m große Schraube wirkten, erreicht.

Am 30. September 1940 wurde S57 mit seiner 28 Mann starken Besatzung in Dienst gestellt und der 3. Schnellbootflottille der 1. Schnellbootdivision zugeteilt. S57 wurde unter Olt.z.S. Erdmann vorerst im Kanal, in Nor- und Ostsee und später im südlichen Mittelmeer eingesetzt. Unter Lt.z.S. Buschmann wurde S57 dann in die Adria verlegt, um im Wesentlichen den Nachschubverkehr zu sichern. Immer wieder kam es zu Kämpfen mit britischen MGBs und MTBs. 

Am 19.August 1944 sollte wieder ein Konvoi mit 6 Schiffen von Korcula nach Dubrovnik geleitet werde. Als Sicherung wurden neben S57 auch die Boote S58, S30, S33 und S36 eingesetzt. Bei einem Angriff von britischen MTBs und MGBs westlich von Peljesac wurde S57 so schwer beschädigt, dass es schlussendlich brennend von der Besatzung aufgegeben und versenkt werden musste.        

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